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GPAI – Review nach 3 Jahren

·437 Wörter·3 Minuten
Autor
Ingo Hoffmann
Vor etwas mehr als drei Jahren, im Sommer 2020, erhielt ich einen überraschenden Anruf aus dem Bundeswirtschaftsministerium.

Ich wurde gefragt, ob ich einer der beiden deutschen Experten zum Thema Innovation und Kommerzialisierung von künstlicher Intelligenz in der neu gegründeten Global Partnership on AI werden möchte.

Die Global Partnership on AI, kurz GPAI, wurde seinerzeit als G7-Initiative von Frankreich und Kanada gestartet. Als Gründungsmitglied durfte Deutschland jeweils zwei Experten in die vier Arbeitsbereiche entsenden, mit denen sich die GPAI befassen sollte.

Ich habe natürlich sofort zugesagt. Im Bereich Innovation und Kommerzialisierung haben wir uns schnell darauf geeinigt, das Thema “Anwendung von KI in kleinen und mittleren Unternehmen” anzugehen. Das war und ist eine große Herausforderung für alle beteiligten Länder.

Seitdem bin ich als Co-Lead für dieses Thema tätig. Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, nicht nur Papier zu produzieren, sondern eine konkrete Lösung.

Das Ergebnis ist ein Portal, das Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer KI-Aktivitäten unterstützt. Mit einem Assessment können KMU Unternehmen ihren KI-Reifegrad überprüfen. Vor allem aber ermöglicht das Portal eine gezielte Suche nach KI-Partnern und -Lösungen, die Unternehmen in ihrer Branche, in ihrer Region helfen können. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und KI-Startups kann auf diese Weise gezielt gefördert werden.

Das Portal steht allen Mitgliedsländern zur Verfügung und wurde z.B. von [Singapur] (https://ai4sme.aisingapore.org/) bereits implementiert. Andere Länder befinden sich in der Implementierungsphase.

Die GPAI ist inzwischen auf 29 Mitgliedsländer angewachsen. Es ist daher ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und künftige Prioritäten zu diskutieren.

Ich freue mich daher sehr, nächste Woche an einem Strategie-Workshop in Montreal teilnehmen zu können, bei dem Vertreter der Mitgliedsländer und ausgewählte Experten darüber diskutieren werden, wie wir die GPAI als Organisation und die in ihr engagierten Experten noch besser nutzen können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Themen Generative KI und Klimawandel liegen.

Erst kürzlich haben die G7-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen in Japan zu einer internationalen Diskussion über das Thema generative KI und deren Regulierung sowie über die notwendigen Standards aufgerufen und der GPAI ausdrücklich eine aktive Rolle in diesem Prozess zugewiesen.

Ich bin schon lange der Meinung, dass wir mehr Zusammenarbeit beim Thema künstliche Intelligenz brauchen, sei es lokal, regional, national oder international.

So ergänzen sich meine Aktivitäten bei GPAI auch gut mit der KI-Allianz Baden-Württemberg, deren Geschäftsführer ich seit kurzem bin. Auch hier bündeln Regionen und Partner in Baden-Württemberg ihre Kräfte, um gemeinsam die Einführung und Kommerzialisierung von KI voranzutreiben.

Ich denke, wir brauchen noch viele solcher Kooperationen, die nicht immer einfach sind, aber wenn sie von den verschiedenen Partnern aktiv unterstützt werden, einen großen Beitrag leisten können, um dieses wichtige Thema erfolgreich voranzubringen.